Beim Spazierengehen durch Biestow fällt es richtig auf – sowohl der Dorf- als auch der Herrnteich und das kleine Soll am Weidengrund in der Nähe führen sehr wenig Wasser. Am schlimmsten hat es den Herrnteich getroffen. Im Sommer war dort gar kein Wasser mehr zu sehen, ein Teil der Fische ist trotz Rettungsversuchen von Anwohnern verendet, und die Regenfälle der letzten Wochen haben die Situation nicht wirklich verbessert. Im Dorfteich fehlen mehr als 30 cm bis zum Überlauf.
Besonders die Situation am Herrnteich ist Besorgnis erregend, denn eigentlich war dieses Gewässer bis zum Frühjahr noch die Löschwasserentnahmestelle der Feuerwehr für Löscheinsätze bei eventuellen Bränden für die Wohnhäuser hinter der Dorfkirche. Er droht nun trocken zu fallen. Seit April ist nunmehr der Dorfteich die offizielle Löschwasserstelle, wodurch sich im Notfall natürlich die Wege und dadurch die notwendige Zeit bis zum Kommando „Wasser marsch“ verlängern.
Grund für die Niedrigstände sind vor allem der Sommer 2018 und die nicht ausreichenden Winter- und Frühjahrsniederschläge in diesem Jahr. Das Oberflächenwasser reicht nicht aus, um die Teiche und Sölle zu speisen. Das Grundwasser hat sich ebenfalls aufgrund der fehlenden Niederschläge abgesenkt, sodass landesweit in den Gewässern um die 20 cm im Niveau fehlen. Zufall ist das nicht und all jene, die über den Klimawandel spötteln, sei ein Gang zum Herrnteich empfohlen, um sich von der realen Lage zu überzeugen.
Für den Herrnteich gab es die Idee, einen in der Nähe liegenden Brunnen zu nutzen, um Wasser in den Teich zu pumpen. Der Ortsbeirat hat beim Umweltamt nachgefragt, den Brunnen auf seine Kapazität prüfen lassen und dabei erfahren, dass diese Variante technisch nicht umsetzbar und auch keinen Sinn macht, da vor allem nicht ausreichend Oberflächenwasser für eine dauerhafte Lösung vorhanden ist.
Der Ortsbeirat hat die Verwaltung nochmals gebeten, Möglichkeiten für einen Erhalt des Herrnteiches zu überprüfen und dem Beirat mitzuteilen. Für den Soll am Weidengrund hat der Ortsbeirat die Verwaltung darum gebeten zu prüfen, ob vielleicht die Einleitung der Dachentwässerung des künftigen KITA-Neubaus in der Nähe helfen könnte, das Soll zu erhalten. Zu intensivieren ist nach Auffassung des Beirats die Pflege des Solls, um eine Vermoorung zu verhindern.
Jens Anders