Stadt verkauft dafür Flächen in der Südstadt ausschreibungsfrei
Die Rostocker Bürgerschaft hat auf ihrer Sitzung am 8. November beschlossen, städtische Flächen auf dem Areal „Groter Pohl“ ausschreibungsfrei an fünf Rostocker Wohnungsgenossenschaften zu veräußern. Mittlerweile haben die Wohnungsgenossenschaften „Marienehe“, „Süd“, „Schiffahrt-Hafen“, „Neptun“ und „Neue Rostocker“ eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Ziel gegründet, möglichst schnell einen Bebauungsplan aufzustellen und umzusetzen. Dass die Vergabe von Grundstücken ausschreibungsfrei erfolgt, wird mit dem Wohnraummangel in Rostock und der daraus abgeleiteten dringenden Notwendigkeit, in kürzester Zeit die städtebauliche Idee für den Groten Pohl (der Südstern berichtete) umzusetzen, begründet.
Bis zu 750 neue Wohnungen sollen auf dem Areal, welches in der Amtssprache „Wohn- und Sondergebiet am Südring“ heißt, gebaut werden.
Neben dem Groten Pohl plant die Hansestadt an der Ziolkowskistraße, der Tucholskistraße und der Erich-Weinert-Straße weitere städtische Grundstücke zugunsten eines schnellen Wohnungsbaus ausschreibungsfrei an Rostocker Wohnungsgenossenschaften und die WIRO zu veräußern. Welche Pläne die zukünftigen Eigentümer der Flächen im Detail verfolgen, ist bisher nicht bekannt.
Gegen die Praxis der ausschreibungsfreien Vergabe von stadteigenen Grundstücken sprechen sich die Rostocker CDU und Vertreter aus der privaten Wirtschaft aus. Daniel Peters, CDU-Chef in Rostock, spricht in diesem Zusammenhang von „Hinterzimmerpolitik“, Wettbewerbsverhinderung und mangelnder Transparenz, für die Oberbürgermeister Roland Methling verantwortlich ist. „Alle Marktteilnehmer (Genossenschaften, private Bauherren, Wohlfahrtsverbände, Bauträger) sollten die Möglichkeit haben, mitzuwirken. Eine einseitige Bevorzugung der Genossenschaften ist ein fatales Zeichen und auch unbegründet, denn Genossenschaften bauen nicht besser, sie bauen nicht schneller und sie vermieten nicht billiger,“ so Peters Parteikollege Jan-Hendrik Brincker. Die CDU will nun von der Kommunalaufsicht im Schweriner Innenministerium prüfen lassen, ob das Vorgehen der Stadt rechtmäßig ist.
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R. S.