Die Mensa sollte Mittelpunkt eines neuen Universitätskomplexes werden, dem Campus. Dieser war zwischen der Landwirtschaftsfakultät an der Satower Straße, der Schiffbautechnischen Fakultät an der Erich-Schlesinger-Straße sowie den Studentenwohnheimen an der Max-Planck-Straße und der Bahnstrecke der Deutschen Reichsbahn, Richtung Wismar, angedacht, wie aus dem Entwurfsmodell ersichtlich ist (siehe Abbildung Campus).
Ende der 60-er Jahre wurde der Architekt Ulrich Hammer mit der Universitätsplanung betraut. Bestandteil dieser Arbeiten waren 1969 auch die Planungen zur neuen Mensa, welche er gemeinsam mit den Architekten (BDA/DDR) H.Hartwig und F.Kortmann erbrachte. Als Mensa- Standort wählte man die Fläche nördlich des Schnittpunktes von Südring und Albert-Einstein-Straße. Der zweigeschossige Bau wurde unter der Leitung von Architekt Ulrich Hammer in Universalgeschossbauweise als Montagebau entworfen.
Eine geplante Versorgungskapazität für 4500 Studenten an 1100 Plätzen stand im Konzept, wobei 2800 Essenteilnehmer in Vollverpflegung berücksichtigt wurden. Dazu entstand folgende Raumstruktur:
Erdgeschoss (EG):
Bierstube 120 Plätze
Eingangshalle Erfrischungsraum 115 Plätze
Obergeschoss (OG):
Gästeraum 28 Plätze
Speiseraum, Restaurant 100 Plätze
Speiseraum, Restaurant 42 Plätze
Klubraum 42 Plätze
Stammessenmensa 564 Plätze
Gästeraum 16 Plätze
Speisesaal (Wahlessen und
Schonkost) 232 Plätze
Die Gasträume der Mensa wurden so gestaltet, dass sie nicht nur als Speiseräume, sondern auch für Feste, Konferenzen und Ähnliches genutzt werden konnten.
Der Hochbau erfolgte durch den VEB Industriekombinat Rostock, Betriebsteil FPT Rostock. Die Inbetriebnahme der Mensa erfolgte 1970. An gleicher Stelle entstand im Jahre 2005 das neue Bibliotheksgebäude der Universität Rostock.
Hans Dumrath
Literatur: „Architektur der DDR“ 4/71 S.233