„Das muss natürlich auch nach was aussehen – an so einer Stelle. Schließlich wird dem Bahnverkehr wieder mehr Bedeutung zugemessen und da kannst du nicht in der größten Stadt des Nordostens aus dem Bahnhof kommen und dann steht hier eine Wellblechturnhalle“, erklärte der Geschäftsführer von OSPA-Immobilien, Matthias Horn, am 2. Juni vorm Ortsbeirat Südstadt zum anspruchsvollen Ballsportarena-Projekt des regionalen Geldinstituts.
Der Bau der Vier-Seiten-Arena am Albrecht-Kossel-Platz soll bereits 2023 beginnen, um hier schon ab Herbst 2025 jeweils rund 3500 Zuschauern die Bundesliga-Spiele von Empor und den Seawolves bieten zu können. Womöglich sogar auf einem Sicherheitsglassportboden, der auf einer Schwingbodenkonstruktion ruhen wird, die zudem eine variable LED-Spielfeldmarkierung erlaubt. „Das wollen wir so, aber es ist noch nicht ganz ausdiskutiert“, ergänzte zu Letzterem der Immobilien-Experte der OSPA.
Den besagten Glasboden habe man bereits im Dresdner Sportpark Ostra in Augenschein nehmen können. „Der teure Spaß“ würde sich rechnen, weil die multifunktionale Arena in kürzeren Abständen für verschiedene Sportarten zu nutzen wäre – zudem könnte hier auch Werbung elektronisch eingeblendet werden, erläuterte Matthias Horn weiter.
Ebenso mit LED beleuchtet wäre nach seinen Worten die Fassade des Arena-Gebäudes, das Autofahrer nach der Überquerung des hiesigen Straßenbahntunnels unterirdisch umfahren könnten, um ins neue Parkhaus mit nunmehr 600 Stellplätzen und zahlreichen Ladesäulen zu gelangen. Damit dort auch Vans gut durchkommen, werde nach den Vorstellungen der Planer der gesamte Arena-Bau etwas angehoben, was die Errichtung eines „Stadtbalkon“ genannten Erdgeschosses mit großen Flächen erlauben würde, wo zudem ein Restaurant öffnen soll. Vom „Stadtbalkon“ soll letztlich möglichst bald eine Fußgängerbrücke zur Stadthalle führen – ein Bau, den die Stadt verantworten würde.
Quasi beschlossene Sache für die Bauherrin am Kesselbornpark, die OSPA, ist die Errichtung eines Büro- und Hoteltowers mit Skybar und Aussichtsplattform am Südring sowie eines Verwaltungsgebäudes neben besagtem Parkhaus. Vor dem wiederum 30 bis 35 kleinere Mietwohnungen platziert werden sollen.
Neben umfassender Nutzung von Sonnenenergie – so soll das ganze Hochhaus mit Photovoltaik eingehaust werden – zeichnen das gesamte OSPA-Projekt mehrere Dachterrassen mit „echtem Hochgrün“ aus. Das könnte Bäume bis zu sechs Metern Höhe bedeuten. Da 70 Prozent der Begrünung im Arial keine Verbindung zum Erdreich haben würden, müsse permanent umfassend bewässert werden: „Dafür werden wir außer einem großen Wasserspeicher unterm Tower ein zweites Regenrückhaltebecken bauen oder das vorhandene anzapfen. Nach den aktuellen Berechnungen schaffen wir es, das Regenwasser komplett auf diesem Gelände zu halten.“
Die Frage aus der Volksvertretung nach der Höhe der Gesamtkosten, beantwortete der OSPA-Experte so: „Ein ziemlich deutlich dreistelliger Millionenbetrag – 140 Millionen (die bislang im Gespräch waren, d.A.) werden definitiv nicht reichen.“ Der B-Plan für alles soll Ende 2022 der Bürgerschaft vorliegen, hieß es im Ortsbeirat.
Thomas Hoppe