Wie soll Ihr Rostock wachsen?

Um das erwartete Wachstum von Rostock zu gestalten, möchte die Stadtverwaltung gemeinsam mit allen Rostockerinnen und Rostockern über die Zukunft der Stadt diskutieren: Wo und vor allem wie soll Rostock wachsen? Was soll bleiben, wie es ist? Was soll sich wie verändern? Im intensiven Dialog mit den Menschen in Rostock soll der Zukunftsplan, der gleichbedeutend mit einem neuen Flächennutzungsplan für Rostock ist, entstehen. Der Flächennutzungsplan legt für das gesamte Gebiet von Rostock in groben Zügen die künftige Nutzung fest: Wo wird gewohnt? Wo ist welches Gewerbe? Wo ist welche Infrastruktur? Welche Flächen werden künftig nicht baulich genutzt?

Als Diskussionsgrundlage haben die Stadtplaner drei Szenarien für die Stadtentwicklung entworfen und diese auf der Internetseite www.zukunftsplan-rostock.de bis zum 9. September zur Wahl gestellt. Variante 1 sieht die Entstehung von drei neuen Stadtteilen vor.

Zukunfstpaln Rostock ausgewiesene Baugebiete Südsadt Rostock

Die rot gekennzeichneten Flächen könnten laut Zukunftsplan bebaut werden · Karte: www.puls-grafikdesign.de

Diese sollen mit insgesamt 20.000 Wohnungen in Biestow, Evershagen und Lichtenhagen entstehen. In jedem Stadtteil sollen mindestens 5.000 Wohnungen errichtet werden. Variante 2 sieht die Entstehung eines neuen großen Stadtteils vor, entweder in Biestow, in Evershagen oder in Lichtenhagen. Variante 3 verzichtet auf den Bau eines neuen Stadtteils, stattdessen entstehen viele kleinere neue Baugebiete in der Stadt.

In jedem Szenario der Stadtentwicklung werden zusätzliche Baugebiete ausgewiesen. So ist z.B. das Areal, auf dem sich mehrere Kleingartenanlagen in unmittelbarer Nähe der Straßenbahnendhaltestelle „Campus Südsstadt“ (ehemals „Mensa“) befinden, in jedem Szenario überbaut. In vier von fünf Szenarien verschwindet die auf dem Areal „Am Pulverturm“ befindliche Kleingartenanlage „An´n schewen Barg“. Ähnlich verhält es sich mit den Kleingartenanlagen hinter dem Neuen Friedhof. So stellt sich für den Rostocker Kleingartenverband die Frage, wie demokratisch die Abstimmung ist, wenn zur Überbauung von Gartenanlagen keine Wahlalternative angeboten wird (siehe dazu Kommentar auf Seite 3 unserer pdf-Datei).

Kleingarten Südstadt gefärdet durch Baumaßnahmen?

Werden Gärten in Zukunft noch das Bild der Südstadt mitprägen?

Für die Südstadt und Biestow könnten die Szenarien der Stadtentwicklung enorme Auswirkungen haben. Durch den Bau eines neuen Stadtteils in Biestow, die Überbauung von zahlreichen Kleingartenanlagen und eine zusätzliche bauliche Verdichtung könnte sich das Gesicht unserer Stadtteile grundlegend verändern. Dabei stellt sich auch die Frage, wie grün die Südstadt und Biestow in Zukunft sein werden.

Unsere Südstern-Redaktion möchte Sie, liebe Leserinnen und Leser, herzlich einladen, sich an der Diskussion zum Zukunftsplan und dem Umwelt- und Freiraumkonzept für Rostock zu beteiligen. Melden Sie sich auch in unserer Zeitung zu Wort und teilen Sie uns Ihre Meinung mit.

R. S.