Stadt liegt Antrag auf Abriss des DMR-Schornsteins vor

Verschwinden der Schornstein und das Kesselhaus des ehemaligen DMR bald aus der Südstadt-Silhouette?

Verschwinden der Schornstein und das Kesselhaus des ehemaligen DMR bald aus der Südstadt-Silhouette?

Nach Angaben der Stadtverwaltung hat der Eigentümer des Grundstücks, auf dem sich der Schornstein des ehemaligen Dieselmotorenwerkes (DMR) befindet, beim Denkmalpflegeamt einen Antrag auf Abriss gestellt. Der Schornstein und das danebenliegende Kesselhaus des ehemaligen DMR sind als Einzeldenkmäler eingestuft, weshalb ein Abriss genehmigungspflichtig ist.

Dementsprechend benötigt der Eigentümer des Schornsteins, eine freie KFZ-Werkstatt, das Einvernehmen mit den Denkmalbehörden der Stadt und des Landes MV. Zur Begründung beruft sich der Eigentümer auf den § 6 Abs. 1 des Denkmalschutzgesetzes M-V, wonach Denkmäler im Rahmen des „Zumutbaren“ zu erhalten sind. Entsprechend einem Gutachten, welches vom Antragsteller in Auftrag gegeben wurde, ist die Zumutbarkeit nicht mehr gewährleistet. „Der Schornstein ist eine Gefahr für Leib und Leben. In der Mitte ist er auf 8 – 9 Meter Länge gerissen und droht auseinanderzubrechen. Eine Sanierung würde 350.000 Euro kosten“, so Detlef Voß, Besitzer der Autowerkstatt.
Gegenwärtig läuft die Prüfung des Antrages in Abstimmung mit dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege.
Wie aus dem Ortsbeirat Südstadt zu hören ist, sollte die Frage, in wie weit es sich bei dem Schornstein und dem Kesselhaus des ehemaligen DMR um schützenswerte Denkmäler der Rostocker Industriegeschichte handelt, auch im öffentlichen Raum und in Fachgremien diskutiert werden. Dementsprechend will der Ortsbeirat Anfang 2021 das Thema behandeln.

Was meinen Sie, liebe Leserinnen und Leser, sollten Schornstein und Kesselhaus des ehemaligen DMR erhalten bleiben? Diskutieren Sie mit! In der nächsten Ausgabe berichten wir über Ihre Standpunkte.